Standarduntersuchungen

1. Untersuchung der Sehstärke

Zuerst werden Ihre Augen mit dem Autorefraktometer untersucht. Der Autorefraktometer misst die ungefähre Brillenstärke Ihrer Augen, bevor die ärztliche Feinabstimmung der Brillenstärke erfolgt. Die genaue, ärztliche Bestimmung der Sehstärke erfolgt mit einer Anpassbrille. Hierbei werden Sie gebeten Zahlen oder Buchstaben vorzulesen die Ihnen auf einem Bildschirm präsentiert werden und auch in Lesedistanz vorgehalten werden. Es wird dabei jeweils ein Auge abgedeckt und die nötige Brillenstärke vor das Auge gesetzt. Am Ende wird noch die Sehstärke beider Augen zusammen ermittelt. Sollten Sie Kontaktlinsen tragen, dann kann eine genaue Brillenbestimmung nur nach einer 3 Tägigen Kontaktlinsen-Karenz durchgeführt werden.

2. Bestimmung der Brillenstärke

Die Stärke Ihrer mitgebrachten Brillen kann am Scheitelbrechwertmesser vermessen werden.

3. Spaltlampenuntersuchung des „vorderen Augenabschnittes“

Die Spaltlampe ist das Untersuchungsgerät des Augenarztes. Mit der Spaltlampe werden die Lider, Tränenwege, Bindehaut, Hornhaut, Regenbogenhaut, Linse und das Kammerwasser mit hoher Vergrößerung untersucht.

4. Augendruckmessung

Die Augendruckmessung erfolgt in meiner Ordination mittels „Applanationstonometrie“. Hierfür werden die Augen mit lokalanästhetischen Augentropfen eingetropft um sie berührungsunempfindlich zu machen. Danach wird der Augendruck mit einem kleinen Klötzchen an der Spaltlampe gemessen. Die Augendruckmessung gehört bei über 40 jährigen Patienten zur Standarduntersuchung.

5. Tränenflüssigkeits-Untersuchung (Tränen-Aufriss-Zeit)

Die Tränen-Aufriss-Zeit wird an der Spaltlampe untersucht nachdem die Augen mit gefärbten lokalanästhetischen Augentropfen berührungsunempfindlich gemacht wurden. An der Spaltlampe wird die Zeit bis zum Aufreißen des Tränenfilms gemessen.

6. Spaltlampenuntersuchung des „hinteren Augenabschnittes“

Auch der Glaskörper und Sehnervenkopf, sowie die Netzhaut, Gefäße und Makula können mit der Spaltlampe und einer weiteren vorgehaltenen Linse untersucht werden. Zur genauen Untersuchung des hinteren Augenabschnittes müssen die Augen jedoch vorher mit pupillenerweiternden Augentropfen eingetropft werden. Die Wirkung dieser Tropfen setzt erst nach ungefähr 20 Minuten ein und hält für circa 3 Stunden an. In dieser Zeit dürfen Sie kein Kraftfahrzeug lenken und auch keine gefährlichen Maschinen betätigen, da das Sehen in der Nähe beeinträchtigt sein kann und man leichter geblendet ist. Deshalb kommen Sie bitte nicht selber mit dem Auto zur Augenuntersuchung.

Zusätzliche Untersuchungen

1. Optical Coherence Tomography (OCT) Untersuchung

Zur genauen Untersuchung des Sehnervenkopfes, der Netzhaut (vor allem der Makula), der Hornhaut oder des Kammerwinkels – wird eine Optical Coherence Tomography (OCT) durchgeführt. Für diese Untersuchung schaut man mit einem Auge in ein Gerät und es werden die verschiedenen Schichten des Auges damit dargestellt. Hiermit können auch Verlaufskontrollen durchgeführt werden.

2. Optical Coherence Tomography (OCT) Angiografie

Um die Gefäße an der Netzhaut genau zu untersuchen, wird eine OCT-Angiographie durchgeführt. Im Gegensatz zu einer Fluoreszenz-Angiografie wird hier kein Kontrastmittel in die Venen injiziert. Auch hiermit können Verlaufskontrollen durchgeführt werden. Für Sie unterscheidet sich die Untersuchung kaum von einer reiner normalen OCT-Untersuchung.

3. Drei-Spiegelglas-Untersuchung

Diese Untersuchung wird durchgeführt falls Sie Blitze, Schatten oder schwarze Flecken sehen. Auch bei anderen Erkrankungen (z.B. Zuckerkrankheit, hoher Blutdruck, hohe Kurzsichtigkeit) kann diese Untersuchung notwendig sein. Sie ist eine genaue Untersuchung des ganzen Augenhintergrundes und vor allem der ganzen Netzhaut. Hierfür werden die Augen, wie bei der Spaltlampenuntersuchung des „hinteren Augenabschnittes“, eingetropft. Vor der Untersuchung werden die Augen dann noch mit lokalanästhetischen Augentropfen berührungsunempfindlich gemacht. Die Untersuchung wird dann mit einem Glas durchgeführt, welches direkt auf das Auge aufgesetzt wird. Dieses Glas enthält 3 Spiegel –  daher der Name – mit denen der komplette Augenhintergrund eingesehen werden kann.

4. Gonioskopie

Eine Gonioskopie wird durchgeführt, wenn man den Kammerwinkel (Übergang zwischen Iris und Lederhaut, indem der Augeninnendruck reguliert wird) des Auges untersuchen möchte. Bei Verdacht auf ein Glaukom, Gefäßneubildungen im Auge oder bei einem Tumor an der Regenbogenhaut wird diese Untersuchung durchgeführt. Vor der Untersuchung werden Ihnen, wie bei der Augendruckmessung, die Augen mit lokalanästhetischen Augentropfen eingetropft um sie berührungsunempfindlich zu machen. Danach wird ein Glas auf das Auge gesetzt, mit dem man den Kammerwinkel einsehen kann. Die Untersuchung ist der Drei-Spiegelglas-Untersuchung sehr ähnlich, nur dass hier die pupillenerweiternden Augentropfen nicht angewendet werden.

5. Pachymetrie

Hierbei wird die Dicke der Hornhaut gemessen. Bei Verdacht auf ein Glaukom sollte die Dicke der Hornhaut gemessen werden, da die Dicke der Hornhaut einen Einfluss auf die Augendruckmessung haben kann. Üblicherweise wird die Pachymetrie mittels einer OCT-Untersuchung der Hornhaut berechnet. Sie kann aber auch mit einem eigenen Pachymeter gemessen werden. Dabei werden Ihnen vor der Untersuchung, wie bei der Augendruckmessung, die Augen mit lokalanästhetischen Augentropfen eingetropft um sie berührungsunempfindlich zu machen. Danach wird eine Messsonde auf die Hornhaut aufgesetzt um die Dicke zu messen.

6. Tagesdruckkurve

Bei Verdacht auf ein Glaukom, sollte der Augendruck zu 4 verschiedenen Tageszeiten gemessen werden um den Verlauf des Augendruckes zu dokumentieren. Hierfür werden Termine zu unterschiedlichen Tageszeiten vereinbart an denen Sie nur zur Augendruckmessung kommen.

7. Gesichtsfeld-Untersuchung

Bei Verdacht auf ein Glaukom, bei einem Glaukom, oder bei Gesichtsfeldeinschränkungen muss eine Gesichtsfelduntersuchung durchgeführt werden. Diese Untersuchung wird an beiden Augen separat durchgeführt indem immer ein Auge abgedeckt wird. Mit dem anderen Auge schaut man in ein Gerät und muss bei Erkennen eines Lichtpunktes auf einen Knopf drücken. Die Untersuchung kann bis zu 15 Minuten dauern.

8. Biometrie

Bei der Biometrie werden die Augenlänge und die Krümmung der Hornhaut gemessen. Diese Messungen dienen zur Berechnung der Linsenstärke der Kunstlinse die bei der Katarakt-Operation in das Auge implantiert wird. Die Messung dauert nur ein paar Minuten und muss vor der Katarakt-Operation durchgeführt werden.

Üblicherweise wird eine Laser-Biometrie durchgeführt. Sollte der graue Star aber bereits sehr weit fortgeschritten sein, oder der Bereich hinter der eigenen Linse eingetrübt sein, dann wird eine Ultraschall-Biometrie durchgeführt.

9. Hornhauttopographie

Hierbei wird die Hornhaut genau vermessen und ein Höhenrelief der Hornhaut dargestellt. Es werden Krümmungen und Wölbungen der Hornhaut dargestellt, die einen Einfluss auf die Sehschärfe haben. Diese Untersuchung ist erforderlich bei Hornhauterkrankungen aber vor allem bei Astigmastismus wenn eine Kataraktoperation mit einer torischen Linse erwünscht ist.

10. Pupillometrie

Mit dem Pupillometer wird die Größe der Pupillen unter verschiedenen Lichtbedingungen (Helligkeit, Dunkelheit, Dämmerung) gemessen. Da die Pupille einen Einfluss auf das Blendungsempfinden hat, kann diese Untersuchung erforderlich sein.

11. Mesotest

Bei diesem Gerät werden das Dämmerungssehen und die Blendempfindlichkeit gemessen. Diese Untersuchung ist vor allem bei einem Führerscheingutachten erforderlich.

12. Ultraschall

Bei schlechtem oder keinem Einblick in ein Auge, kann ich das Innere des Auges mit Ultraschall untersuchen.

13. Schirmer-Test-Untersuchung

Diese Untersuchung wird durchgeführt wenn ein Ungleichgewicht der Tränenflüssigkeit vermutet wird. Hierbei werden kleine Filterpapierstreifen in das Unterlid eingelegt und für 5 Minuten dort belassen.

14. Bindehautabstrich

Bei einer anhaltenden Bindehautentzündung kann ein Bindehautabstrich erforderlich sein um anhand eines Antibiogramms die geeigneten Augentropfen zu finden.

15. Farbsehtest

Diese Untersuchung wird zur Überprüfung des Farbensehens durchgeführt. Es werden Ihnen bunte Tafeln vorgelegt auf denen Sie ein Muster oder eine Zahl erkennen sollten (Ishihara-Tafeln). Zur genauen Bestimmung einer Farbsehschwäche kann auch ein Farnsworth-Test durchgeführt werden, bei dem Sie Farbsteine in einer Reihe anordnen.

16. Stereo-Sehtest

Zur Überprüfung des räumlichen Sehens wird Ihnen eine Tafel gereicht auf der Sie verschiedene Gegenstände erkennen sollten (Lang-Test) oder eine spezielle Brille aufgesetzt mit der Ihr dreidimensionales Sehen überprüft werden kann (Titmus-Test).